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Zentrierfehler (Geodäsie/Vermessung)

MichaeL ⌂, Bad Vilbel, Sunday, 14.07.2013, 11:02 (vor 3910 Tagen) @ Denny

Denny

und bekomme speziell bei kuerzeren Zielweiten stark abweichende Werte.

Ich kenne das genannte Programm nicht aber es ist Sinn der gezeigten Gleichung, das Fernziele als zuverlässiger betrachtet werden als Ziele im Nahbereich. Wenn Du versuchst, einen Reflektor auf 2m Entfernung zentrisch anzuzielen, sollte Dir das schließlich schwerer fallen als einen in 20m oder 200m.

die vereinfachte Berechnung zu weit vereinfacht

Es ist keine Vereinfachung, es wir nur einiges nicht explizit angegeben. Ein einfaches Beispiel zur Streckenemssung soll das mal verdeutlichen:

Wir haben einen Maßstab m1 der Instrumentenfest ist (Laser im EDM), einen Maßstab m2 für die Meteorologie, eine Additionskonstante am Reflektor a1 und eine Additionskonstante a2 im Instrument (bspw. weil der EDM nicht perfekt im Schnittpunkt von Steh- und Zielachse liegt).

Somit lautet die Gleichung: s = m1 * m2 * s0 + a1 + a2. Wenn man m = m1*m2 und a = a1+a2 setzt, kommt man zu s = m*s0+a. Hierbei handelt es sich nicht um eine Vereinfachung sondern lediglich um das Zusammenfassen von Größen, die sich gleichartig akkumulieren.

Das soll nicht heißen, dass Du die hier gezeigte Gleichung 1zu1 in die überführen kannst, die Dein Programm rechnet. Bestimmte Größen wie die Unsicherheit der Stand- oder Zielpunkthöhe lassen sich aber durch \sigma_c ausdrücken. Dein Programm wird sicher auch nicht falsch rechnen, da Dir keiner genau sagen kann, welche Gleichung der Realität am nächsten kommt. Ich würde es als eine andere Herangehensweise bezeichnen. Im Programm SpatialAnalyzer kann man für die Winkel gerade mal einen Wert hinterlegen.

Schöne Grüße
Micha

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