Minimalausstattung Vermessungsbüro (Allgemeines)
Jürgen , Geislingen, Tuesday, 30.09.2014, 22:34 (vor 3706 Tagen)
Hallo zusammen,
bin vor kurzem auf euer Forum gestoßen und muss sagen dass hier echt interessante Themen diskutiert werden.
Kurz zu meiner Person, ich bin GIS-Admin in einem Energieversorgungsunternehmen und habe neben der Administration auch viel mit der Vermessung zu tun.
Meine Frage(n) ist aber eher privater Natur.
Und zwar würde mich eure Meinung zu folgendem Thema interessieren:
Ich erstelle hin und wieder Lagepläne zum Baugesuch und verwende hierzu -wer hät's gedacht- die Firmensoftware und -gerätschaften.
Da ich diesen Nebenerwerb nun gerne anmelden, also offiziell betreiben, und hierzu nicht mehr auf das Firmenequipment zurückgreifen möchte, überlege ich mir derzeit was ich hierzu alles benötigen würde.
Hardware wäre so einigermaßen klar:
-ein gebrauchter Theodolit plus Feldrechner und Software
-oder ein gebrauchter Theodolit mit Software an Bord
-Stativ, Relfektorstab und Reflektor, Feldrechnerhalter, Maßband...
Also Software an Bord oder aber separater Feldrechner: was gäbe es hier für Geräte die zu empfehlen wären.
CAD-Software - nochmal etwas schwieriger:
In der Firma arbeite ich mit Smallworld, Kenntnisse in AutoCAD sind vorhanden.
Habe mir mal LibreCad angeschaut, dass müsste fasst schon reichen. Des weiteren habe ich noch Cademia oder Free-CAD ins Auge gefasst.
Wichtig bei der Software ist mir auf jeden Fall die Sprache Deutsch (in Englisch ist es doch immer etwas mühsam) und eine gute Community.
Was haltet ihr von den Programmen (falls die jemand kennt) oder habt ihr andere/bessere Vorschläge.
Danke im Voraus, freue mich schon über eure Antworten,
Gruß Jürgen
Minimalausstattung Vermessungsbüro
dias, Vogtland, Wednesday, 01.10.2014, 13:45 (vor 3705 Tagen) @ Jürgen
Hallo Jürgen,
zunächst drei Fragen:
1. Wieviel Geld hast du zur Verfügung bzw. möchtest du ausgeben?
2. Wie groß sind deine Lagepläne, die du erstellen möchtest bzw. wie weit
muss das Messgerät messen können?
3. Mit welchen Geräten hast du bist jetzt gemessen?
Viele Grüße!
Matthias
Minimalausstattung Vermessungsbüro
koralle, Wednesday, 01.10.2014, 22:23 (vor 3705 Tagen) @ dias
Hallo Matthias,
danke für deine Antwort.
Zu deinen Fragen:
1. natürlich erst mal wirklich "low budget". Letztendlich muss ich erst mal sehen wie sich das Ganze anläßt. Also was ich bisher so an Gebrauchtgeräten gesehen habe, denke ich, müßte man für ca.2000-2500 Euro schon was einigermaßen Vernünftiges bekommen. Dann nochmal 200-300 Euro für Equipement (Stativ, Reflektorstab, Reflektor..).
2. bezüglich der Größe befand ich mich bisher immer im Format A4. Du fragst vermutlich wegen Plotter usw. das wäre natürlich nicht zu vernachlässigen. Hab ich noch nicht dran gedacht. Bin aber auch bisher noch nie in die Verlegenheit gekommen größere Pläne als A4 zu zeichnen.
3. Bisher habe ich mit einem Zeiss Elta R55 bzw. Elta 2 gemessen. Als Feldrechner habe ich ein Husky FEX21 mit der Software namens GeoLogic verwendet. Mit dem FEX und der Software bin ich wirklich sehr zufrieden, leicht zu bedienen, übersichtlich und stabil.
Gruß Jürgen
Minimalausstattung Vermessungsbüro
dias, Vogtland, Thursday, 02.10.2014, 10:31 (vor 3704 Tagen) @ koralle
Hallo Jürgen,
wegen der Größe deiner Lagepläne hatte ich eigentlich weniger das Ausgabeformat germeint, sondern eher
wie groß dein "Aufnahmegebiet" üblicherweise so ist. Also ob kleinere Grundstücke bis 50 Meter, oder auch
größere Anwesen, Felder, Wiesen, Wälder usw.
Warum ich frage:
Wenn du nur im "Nahbereich" bis 100 m messen musst könntest du das auch unter Umständen sehr
preiswert erledigen. Ich habe mit z.B. vor einigen Jahren zunächst selbst ein Tachymeter gebaut.
Auf einen Theodoliten (Zeiss 010A) montierte ich einen guten Laserentfernungsmesser. Beides ist
gebraucht preiswert zu erhalten. Dazu schrieb ich mir ein umfangreiches Vermessungsprogramm in Excel,
um mit den gemessenen Winkeln und Strecken ordentlich arbeiten zu können (Messen, Abstecken,
Koordinaten, Freie Stationierung usw.) Mit diesem "System" kam ich auf reproduzierbare Genauigkeiten
von unter 10 mm in einem typischen Messbereich im Radius von 50-80 m.
Und dank des Laserentfernungsmessers arbeitet das "System" quasi reflektorlos! Gerade wenn man viel
allein arbeitet oft ein unschlagbarer Vorteil. Oder auch bei Gebäude- und Innenaufnahmen. Der Nachteil ist
natürlich, dass man zunächst alle Werte per Hand ins Excel tippen muss...
Wenn du größere Gebiete vermessen willst kommst du natürlich um ein "richtiges" Tachymeter nicht herum.
Dabei stellt sich die Frage, ob das Gerät auch reflektorlos messen können soll. Allerdings wird es dann
schon etwas teurer...
Ich persönlich würde kein Tachy mit einem externen Feldrechner nehmen. Selbst ältere Geräte haben
normalerweise alle wichtigen Programm mit an Bord. Mein erstes Gerät war zum Beispiel ein Leica TC1010.
Mit dem messe ich immer noch ab und zu. Es funktioniert tadellos, ist robust, genau und zuverlässig.
Ein kleiner Nachteil ist das verwendetet REC-Modul, aber sonst ist diese Baureihe gerade auch für Anfänger
mit kleinem Geldbeutel sehr zu empfehlen. Gibt es in der "Bucht" manchmal schon ab 700,-€.
Leica-Geräte kann man uneingeschränkt empfehlen, auch die Älteren. Man muss halt wissen was man
braucht. Mit Zeiss-Geräten habe ich keinerlei Erfahrung. Ich weiss aber von einigen Baufirmen, die die
älteren ELTA-Geräte benutzen und zufrieden sind.
Nochmal wegen der Planausgabe:
Man muss sich nicht immer gleich einen Plotter zulegen. Hat man nur selten größere Pläne zu drucken
kann man dazu auch in jeden Copyshop gehen. Oder man freundet sich mit einem ansässigen Ingenieurbüro
an, die einen Plotter haben (und für die man ab und zu was kleineres erledigen kann...).
Wegen Equipment:
Ich kann dir nur empfehlen: nimm bei mechanischen Sachen immer gute Qualität! Zur Not auch gebraucht.
Ein gutes Stativ hält viele Jahre, da wackelt auch nach 100 Aufstellungen nix! Und solltest du es nicht mehr
benötigen kannst du es auch gut wieder verkaufen. Genauso beim Prismenstab.
Bei Prismen/Reflektoren habe ich allerdings bisher auch mit preiswerten Nachahmerprodukten (Neuware)
gute Erfahrungen gemacht. Gerade für Lagepläne, wo es nicht auf 3 mm ankommt, reichen diese meist aus.
Kann ich zumindest so sagen. Und wenn man sie gut behandelt (sollte sowieso oberstes Gebot sein)
halten sie auch lange.
Noch ein paar Fragen:
Misst du deine Objekte mit Landeskoordinaten auf, oder in einem einfachen örtlichen System?
Musst du auch Absteckungen ausführen?
Viele Grüße!
Matthias
Minimalausstattung Vermessungsbüro
Jürgen , Geislingen, Saturday, 04.10.2014, 00:22 (vor 3703 Tagen) @ dias
Hallo Matthias,
also von einem Eigenbau lass ich die Finger, ich bastle wohl ganz gerne aber da würde ich lieber drauf verzichten.
Bisher bewegten sich meine Vermessungen alle im Bereich von, sagen wir mal 20-80 Meter. Reflektorlos muss eigentlich nicht sein. Ein Ein-Mann-Messsystem wäre natürlich ganz interessant. Messgehilfen waren bisher immer der Bauherr oder Bekannte.
Mit den Ein-Mann-Stationen kenn ich mich also gar nicht aus, aber dürfte ja von der Bedienung auch kein so ein Ding sein.
Bisher habe ich fast immer in Landeskoordinten gemessen, vereinzelt (Garagen) mach ich, wenn's geht mit der Kreuzscheibe. Und Absteckungen mache ich halt für die Baugrube.
Gruß Jürgen
Minimalausstattung Vermessungsbüro
Wallraff, Saturday, 04.10.2014, 22:03 (vor 3702 Tagen) @ Jürgen
Hallo,
ich beiße mir die Lippen blutig ...
Erste Frage:
Wo (Bundesland) werden die
Lagepläne
eingereicht und vor allem, wo werden die genehmigt ?
Grüße Wallraff
Minimalausstattung Vermessungsbüro
Jürgen , Geislingen, Sunday, 05.10.2014, 11:50 (vor 3701 Tagen) @ Wallraff
Moin,
das Bundesland wäre Ba-Wü. Landkreis Göppingen
Wieso beißt du dir die Lippen blutig (Insider-Gag??)
Gruß Jürgen
Minimalausstattung Vermessungsbüro
Wallraff, Sunday, 05.10.2014, 22:56 (vor 3701 Tagen) @ Jürgen
Hallo,
1. Ich führe kein Vermessungsbüro (auch nicht investigativ ... )
2. Ich kenne die Zustände in BW nach den Neuordnungen im Vermessungswesen nicht ausreichend
3. Ich bräuchte mich nicht einzumischen.
Aber ich sah eines sonntags einen Ein-Mann-Messtrupp bei der Arbeit.
Und dachte mir: der schnappt mit einem Dumping-Angebot einem qualifizieren Vermessungsbüro den Auftrag weg; vielleicht noch für einen öffentlichen Auftraggeber ...
Zu welcher Personengruppe zählst Du ?
Gute Nacht
Wallraff
Minimalausstattung Vermessungsbüro
Jürgen , Monday, 06.10.2014, 20:19 (vor 3700 Tagen) @ Wallraff
Moin moin,
also ich glaube ich habe mit meinem ersten Posting klargelegt dass ich im Rahmen von Gesetzten und Regeln einen Nebenerweb an den Start bringen möchte. Ok, ich vergas mich über eine Preisgestaltung auszulassen. Was ich nicht möchte, sind die von Wallraff angesprochenen Dumping-Preise (das Problem ist mir bekannt).
Die bisherigen Lagepläne habe ich für Freunde gemacht und dafür keinen müden Cent verlangt (Dumping?).
@Wallraff: ich gehör zu 6., gute Besserung übrigens.
Vielleicht kann man die Preisgestaltung mal in einem separaten Posting diskutieren.
Gruß Jürgen
Minimalausstattung Vermessungsbüro
dias, Vogtland, Wednesday, 15.10.2014, 13:26 (vor 3691 Tagen) @ Jürgen
bearbeitet von MichaeL, Monday, 20.10.2014, 09:05
Hallo Jürgen!
Also das mit dem Eigenbau ist gar nicht so schwer… ein paar Aluprofile und ca. eine Stunde Zeit.
Falls es jemand interessiert stelle ich hier mal meine Eigenbauten vor (sind natürlich schon ein paar
Jahre alt). Bilder siehe unten.
Damit habe ich damals meine ersten Messungen gemacht und wunderte mich selbst über deren Genauigkeit.
Und es war ein riesen Fortschritt gegenüber Kreuzscheibe und Winkelprisma etc. Zusammen mit meinem
Excel-Vermessungsprogramm konnte ich damit alle Vermessungsaufgaben im Umkreis von über 150 Metern lösen.
Das System Nivellier + Disto hatte ich ursprünglich mal für einen Bekannten gebaut. Dieser hatte ein riesiges
altes Mehrfamilien- und Geschäftshaus gekauft, wofür es keine Pläne/Grundrisse mehr gab. Also habe ich
alles komplett neu aufgemessen. Etage für Etage, zuvor Festpunkte von Außen eingemessen usw. für eine exakte
spätere Überlagerung der Grundrisse. Da kamen einige Unstimmigkeiten zutage…
Und damit auch mein Bekannter unabhängig von mir ordentlich mit helfen kann, hatte ich ihm dieses System
gebaut. Er konnte damit Winkeln und Strecken messen und kam nach kurzer Einweisung gut damit zurecht
(Interesse war vorhanden).
Erstaunlicherweise kamen beim „Zusammenbasteln“ aller Messungen Abweichungen von unter 15 mm heraus.
Für so ein Altbauaufmaß absolut TOP !
@Jürgen:
Woher bekommst du deine Landeskoordinaten für deine Messungen?
Und sind das dann vermarkte Grenzpunke, oder Festpunkte in der Nähe etc. ?
Was misst du mit der Kreuzscheibe ??? Othogonalverfahren? Bezogen auf Messlinien?
Wie misst du die Strecken?
Wie genau machst du deine Absteckungen?
Viele Grüße!
Matthias
Minimalausstattung Vermessungsbüro
Jürgen , Monday, 20.10.2014, 08:01 (vor 3687 Tagen) @ dias
Hallo Matthias,
deine Konstruktion sieht ja echt interessant aus, durchaus professionell. Auf so eine Idee muss man erst mal kommen.
Meine Koordinaten erhalte ich aus der ALK (zukünftig ALKIS) welche ich als DXF-Auszug vom Vermessungsamt (www-lgl-bw.de) bekomme. Zur Stationierung verwende ich abgemarkte Grenzpunkt und Vermessungspunkte (Aufnahmepunkte).
Mit der Kreuzscheibe habe ich bisher Garagen abgesteckt. Also einfach auf die bestehenden Grenzpunkte eine Linie aufgebaut und parallel dazu die Garage abgesteckt. Die Strecken hierzu wurden mit dem Maßband gemessen.
Auf der Arbeit habe ich letztens einen Distomat gekauft. Da es aufgrund unserer engen Personaldecke in letzter Zeit immer wieder zu Engpässen kommt und ein Vermesser alleine raus muss, dachte ich mir dass teste ich mal aus. Und ich muss sagen: das Teil ist gar nicht schlecht. Schwierig wird es nur an sonnigen Tagen bei größeren Entfernungen. Da sieht man den Laserpunkt dann nur noch bedingt. Aber im Nahbereich bis ca. 10 Meter ist das Teil sehr hilfreich.
Die Genauigkeit beim Schnurgerüst bewegt sich so bei 5-10 mm.
In Sachen CAD habe ich mich mittlerweile für Draft Sight entschieden. Neben Draft Sight habe ich noch LibreCad und Cademia probiert. Die sind natürlich vom Gebrauch her alle einigermaßen ähnlich nur bei Draft Sight fand ich die Performance am besten. Cademia brauchte für den Bildaufbau relativ lange, also beim rein- oder rauszommen und verschieben gefühlt 1-2 Sekunden. Des weiteren hatte es wie LibreCad unerklärliche Abstürze. Draft Sight läuft schön flüssig und stabil, und hat eine englische Community auf deren Seite und auf CAD.de ein deutsches Forum. Ebenso finden sich auch einige Tutorials im Netz. Also echt zu empfehlen.
Gruß Jürgen
Minimalausstattung Vermessungsbüro
dias, Vogtland, Thursday, 23.10.2014, 09:20 (vor 3683 Tagen) @ Jürgen
Hallo Jürgen!
In welchem Koordinatensystem bekommst du die Daten vom VA? Noch Gauß-Krüger oder UTM/ETRS89 ?
Warum ich frage: Mit Gauß-Krüger Koordinaten kannst du in ziemlich jeden CAD-System ausreichend genau
arbeiten. Sprich Strecken messen, Koordinaten für Absteckungen ermitteln etc.
Hast du UTM/ETRS89-Koordinaten ist es ratsam, dass dein CAD-System diese auch richtig interpretieren kann.
Aufgrund der viel größeren Reduktionen ist sonst z.B. ein Abstandsmaß herausmessen nicht mehr genau.
In den CAD-Systemen die das können heißt das oft "geodätische Entfernung".
Für eine Garage oder ein kleineres Grundstück mag sich das noch Grenzen halten, aber ab 50 Meter wirds dann
schon ungenau...
Zum Thema Laserentfernungsmesser:
Ich habe schon mit vielen verschiedenen Geräten gearbeitet. Mit billigen aus dem Baumarkt, und mit Profigeräten
für mehrere hundert Euro. Da liegen kleine Welten dazwischen. Man muss halt wissen und entscheiden was man
will und braucht. Was hast du jetzt für Gerät?
Auf kurze Entfernungen im Innenbereich arbeiten alle Geräte sehr gut und in den angegebenen Genauigkeiten.
Aber im Freien scheiden sich die Geister. Bei Sonnenschein sind die billigen kaum noch nutzbar. Auch die
teuren Geräte kommen da an ihre Grenzen, sind aber deutlich besser.
Ein Problem haben bei Sonnenschein oder heller Umgebung alle Geräte gemeinsam: man sieht den Laserpunkt
nicht mehr, oder nur sehr schlecht! Das ist halt nun mal den physikalischen Gegebenheiten geschuldet.
Ich hatte früher auch oft das Problem. Deshalb habe ich mir eine spezielle Zieltafel entwickelt. Diese enthält kleine
reflektierende Bereiche, welche auch bei Sonnenlicht gut sichtbar einen Teil des Laserlichtes zurückreflektieren.
Dies hat zwei Vorteile: Erstens sehe ich, wenn ich mit dem Laser auf der Zieltafel bin. Und zweitens hat der Laser
eine ideale Messoberfläche. Gerade die Materialoberfläche spielt eine große Rolle. Oft kann man schon auf 30
Meter nichts mehr messen, weil die Oberfläche völlig ungeeignet ist (dunkel, glänzend etc.).
Mit der Zieltafel habe ich schon bei Tage bis 200 Meter prima gemessen.
Es gibt aber noch eine Lösung: Laserentfernungsmesser mit integrierter Kamera.
Diese haben ein kleines Display, auf dem man genau sieht wo man hinmisst, sprich wo der Laser ist.
Auch wenn ich den Laser so nicht mehr sehe. Und so kann ich auch bei heller Umgebung meine Zielpunkte
über die Kamera anvisieren und messen.
Das funktioniert gut. Ich habe auf Arbeit ein Leica Disto D5 im Einsatz. Ein klasse Profigerät, und sehr genau.
Kann ich uneingeschränkt empfehlen. Und da es ein Nachfolgemodell gibt (Disto D510) wird es auch langsam
bezahlbar… Wenn es finanziell geht, und man es öfters braucht, würde ich immer zu so einem Profigerät raten.
Das hat man ein Leben lang, und man ist für (fast) alle Messaufgaben optimal ausgerüstet.
Natürlich hat aber auch so ein Profigerät mit ungeeigneten Oberflächen zu kämpfen, wenngleich es etwas besser
damit zurecht kommt…
Mit dem Messband messe ich eigentlich fast gar nichts mehr. Zu umständlich, zu ungenau, man muss meist zu
zweit sein etc. Höchstens mal einen Umfang… Wenn man einmal mit dem Disto gearbeitet hat will man es
nicht mehr missen. Und mit der Zeit lernt man auch kleine Tricks und Kniffe. So ist es z.B. ratsam immer etwas
Klebeband und ein Stück Pappe / Zieltafel o.ä. bei sich zu haben, um bei Bedarf den Zielpunkt zu markieren.
Ein klassisches Beispiel: die Länge eines Hauses messen. Mit dem Messband ganz einfach, mit dem Disto nicht
so ohne weiteres machbar. Die Lösung: man klebt ein Stück Pappe etc. an die eine Hausecke, so dass sie etwas übersteht (oder lässt es von jemand halten). Nun legt man den Disto an die andere Hausecke und kann
wunderbar auf die überstehende Pappe messen. Wenn man es professionell will: auch im Fachhandel gibt es
dazu spezielle abgewinkelte Zieltafeln usw.
Auf alle Fälle kann man sich fast immer irgendwie helfen. Bodenpunkte z.B. messe ich an, in dem ich einen Ziegelstein, einen Holzwürfel, einen Metallwinkel oder ähnliches exakt über ihn platziere (lotrecht) und diese
dann anmesse. Die besseren Geräte (z.B. der Disto D5) haben einen integrierten Neigungsmesser. So kann das
Gerät aus der gemessenen Schrägentfernung gleich die Horizontalentfernung berechnen. Denn diese wird ja
meist benötigt, und bei vielen Messungen ist es oft nicht möglich den Disto horizontal zu halten.
Viele Grüße!
Matthias