Frage zu GNNS Empfänger (Instrumente)
kualoch, Saturday, 21.11.2015, 16:24 (vor 3289 Tagen)
Hallo an alle Vermesser!
Bin gerade dabei den Markt zur Anschaffung eines GNNS Empfängers zu sondieren. Dabei hat sich mir die Frage ergeben, worin eigentlich der Unterschied bzw. praktische Vorteil eines Empfängers mit 220 Kanälen gegenüber einen mit 120 Kanälen liegt.
Hoffe mir kann jemand hier im Forum etwas genaueres dazu sagen.
Schöne Grüße
Herbert
Frage zu GNNS Empfänger
Wallraff, Saturday, 21.11.2015, 19:05 (vor 3289 Tagen) @ kualoch
Hallo,
ich antworte nur, um Dich zu verblüffen, nicht für praktische Kaufentscheidungen.
220 Kanäle ? Der Empfänger scheint etwas zugeschnürt ...
864 Kanäle
Jedem einzelnen Satellitensignal werden mehrere Kanäle zugeordnet und sehr sophisticated ausgewertet. Jetzt kann ich nicht alle GNSS-Frequenzen runterbeten aber es sind um die 10. GPS, Glonass, Beidou, Galileo (?) dazu noch Korrekturdienste.
So einen Empfänger nutzt Du, wenn Du rund um die Welt im Einsatz bist.
Wieviel Kanäle hier in Europa reichen sagt vielleicht ein Praktiker.
Grüße Wallraff
Frage zu GNNS Empfänger
Wallraff, Thursday, 26.11.2015, 12:14 (vor 3284 Tagen) @ Wallraff
Ach wie dumm von mir:
die Praktiker sind ja alle draußen und messen!
Ein Teil von ihnen wohl noch mit 24-Kanal-Empfängern.
Kanäle sind nicht das allein Entscheidende, das ganze Equipment muss zur Aufgabe passen.
220 Kanäle sind wohl derzeit üblich. Damit kann man auch zukünftige Signale empfangen. Vielleicht auch von Galileo, dem BER unter den Navigationssystemen. Bin gespannt, was zuerst fertig wird
Spontan konnte ich keine Seite finden, die die Vorteile vieler Kanäle prägnant herausstellt.
Bei dem genannten JAVAD-Empfänger soll es so sein, das 100 Kanäle nach störenden Interferenzen mit den Satellitensignalen suchen und diese herausfiltern.
Grüße
Wallraff
Frage zu GNNS Empfänger
Frank, Thursday, 17.12.2015, 22:35 (vor 3263 Tagen) @ kualoch
....so, bin gerade rein vom Messen, mit 72 Kanälen.
Momentan hat man von den 220 Kanälen als Vermesser in D keinen Vorteil. Man muss die Sache perspektivisch betrachten. Sofern Galileo doch irgendwann an den Start geht, dürfte das für die Geodäsie durchaus ein großer Sprung nach vorn sein.
Mit den heutigen GPS-GLONASS Empfängern kommt man aber auch bereits soger in (lichten und unbelaubten) Wäldern ganz gut zurecht. Also ein 120 Kanal Empfänger reicht wohl für derzeit jede Aufgabe.
Einfach Geldbeutel, geplante Abschreibungszeit und vor allem erwartete Aufgaben betrachten, etwas orakeln wann Galileo kommen könnte und dann entscheiden. Sofern dass Ding über 5 Jahre laufen soll, würde ich doch ein etwas höherwertiges Teil nehmen und auf Galileo setzen.
Meine Anlage ist jetzt 7 Jahre alt, läuft einwandfrei und ist von einem in D eher vernachlässigten Hersteller (Topcon GR-3). Es war damals ein High End Gerät. Das hat sich letztendlich gut ausgezahlt, kein von vornherein veraltetes Teil zu nehmen. Ich sehe zumindest keinen Grund zu einer Neuanschaffung bis Galileo......
Ich denke aber, dass so ziemlich alle gleich auf sind. Trimble sagt man einen kleinen Vorsprung nach. Da Trimble das weiß, kosten die Dinger auch entsprechend. Was daran stimmt und Legende ist, weiß ich nicht.
Vorher hatten wir eine Javad Legant. Das Ding läuft und läuft und läuft. Für eine Netzmessung ist der Empfänger immer noch voll up to date. Für RTK nehmen wir es aber nicht mehr. Über Javad kann man also wirklich auch ernsthaft nachdenken. Wichtig, nein sehr wichtig, ist aber immer ein Service Punkt möglichst in der Nähe. Dann wird es wohl doch wieder Trimble, Leica oder Topcon. Neulich hatte ich mal eine R10 in der Hand. Ist schon was Feines. Wird aber sicher bei 20k im Preis liegen.
Ich würde nur dringend abraten von hübsch verpackter alter Technik, die derzeit für die Schnäppchenjäger auftaucht. Da macht man dann doch schnell den "Max". Baufeldgrenzen auf dem freien Feld kann man damit aber sicher auch gut abstecken. Die Sprünge bei GPS in den letzten 15 Jahren war aber so groß, dass man das Sparen am Ende doch bereut.
Na dann, viel Spass beim Entscheiden.