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Literatur zum Thema GPS/- ATS Maschinensteuerung (Geodäsie/Vermessung)

AWO, Nussbaumen AG, Wednesday, 04.01.2012, 20:51 (vor 4493 Tagen) @ Blasti
bearbeitet von AWO, Wednesday, 04.01.2012, 21:02

Hallo nochmal,

ich habe ein paar Unterlagen von Topcon gefunden, meine Beschreibungen beziehen sich also nur auf die Maschinensteuerung von Topcon. Weitere gibts ja von Wirth, Leica etc.

ATS heißt bei Topcon LPS (local positioning system). Was ATS heißt, weiß ich nicht.
Diese Steuerung per Tachymeter hab ich allerdings auch nur einmal gesehen, als wir unter einer Autobahnbrücke das Planum herstellen mussten. Sonst wurde ausschliesslich mit GPS gearbeitet. Also anstatt des Rundprismas eine GPS-Antenne und Rover installiert.

Das Prisma wird auf einer Antenne an einer fest definierten Stelle des Graderschildes (oder Raupenschildes) aufgesetzt.
Das Tachymeter sendet also der Maschine ständig Positionsdaten des Reflektors per Funk an die Maschine.

Das Funkmodem gibt die Daten weiter an die Kontrollbox (MC-R3) zur Steuerung des Schildes. An dieser Kontrollbox sind dann zb noch Neigungssensoren und der "PC" (GX-60) für den Maschinenführer angeschlossen.

Über den Rechner werden einige Sachen der Maschine definiert, zB Schildbreiten, Reflektorhöhen, Lage des Prismas (GPS-Antenne) in Bezug auf die Schildabmessungen, Modemeinstellungen, Programme zum Eichen der Sensoren, Antenneneinstellungen (bei GPS), Ventileinstellungen etc (habe nicht mehr alles im Kopf).

Also der Input zur Positionsbestimmung des Graderschildes ist da: Position des Prismas -> Position Schildschneide (durch eingegebene Antennenhöhe) -> Position Schildecken (einegebene Schildabmaße) -> Neigung des Schildes (Neigungssensoren).

Fehlt nur noch das Projekt-DGM. Wir haben in das topconspezielle Format (*.tn3) umgewandelt und auf den "PC" gespielt. Möglich sind auch DWGs und REBs, laut meinen Unterlagen.
Durch das DGM sind ja an jedem Punkt projektierte Höhe auszulesen und das Schild fährt durch die Steuerung der Kontrollbox (wenn automatisch gewünscht wird, ist deaktivierbar) selbständig auf die Höhen an den per Tachy (oder GPS) bestimmten Positionen. Auch die Neigung des Schildes verändert sich dann automatisch.

Der Maschinenführer sieht ständig die Draufsicht der Umgebung und das Querprofil (Projekt) mit seiner Schildposition an jeder Stelle.

Ich denke, dass wir damals das normale 3D-GPS+ auf den Maschinen hatten, da 3D-MC² ja noch ein Kompass+Kreisel an Bord hat. Das sollte also neuer sein, als das was wir, damals zu meiner Zeit, verwendet haben.

mmGPS wurde uns nur zusammen mit der LPS vorgeführt. Dort wurde auf einen höhenmässig bekanten Punkt ein Laser aufgebaut der per Empfänger an der Maschine abgefangen wurde, uns somit bessere Höhe an die Maschine lieferte. Position kam weiterhin vom Tachy, nur die Höhen wurden verbessert.

Bei langestreckten Objekten ist die Steuerung der Maschine per Tachy nicht das Nonplusultra, da haben wir natürlich GPS verwendet. Ständig das Tachy umstellen macht auch kein Spass ;)
Zur besseren Herstellung der Höhen des Planums haben wird vorher entlang der Trasse. Holzpflöcke geschlagen, an denen Höhen sichtbar gemacht wurden. Dann ist der Maschinenführer öfters am Tag dort rangefahren und die per GPS übermittelten Höhen geprüft. Hat alles in allem gut funktioniert.

Soweit zu meinen Erinnerungen und Unterlagen, die mir zu deinen Fragen einfallen.

Tags:
Tachymeter, GPS, Topcon, ATS, LPS


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