Im Gelände Messgrenzen für ein Tachymeter definieren (Geodäsie/Vermessung)

mp79 @, Jena, Saturday, 17.10.2009, 21:52 (vor 5316 Tagen) @ Hanni

So ich nochmal,

das habe ich mir schon gedacht, dass es hierfür keine einfache Lösung gibt.

Warum ich das brauche:

es werden im wissenschaftlichen Bereich der Biogeochemie am Max-Planck-Inst. umfangreiche Untersuchungen in Waldbeständen durchgeführt. Hierzu gibt es sogenannte Plots mit definierter Größe z.B. 2ha oder einen Kreisplot mit bestimmten Radien.
Wie man im allgemeinen weiß wächst der Wald nun mal nicht schön Quadratisch oder hält sich an bestimmte Formen, sodass ich hier im Geläde schwer erkennen kann ob Baum Nummer 10432 noch im Plot steht oder nicht.

Alle Bäume innerhalb werden forsttechnisch und mit gezielter Fragestellung genauer unersucht. Hierzu verwenden wir ein Leica TCP 1105+ und 1205+ um nicht nur die Position des Baumes zu erfassen, sonern auch sämtliche andere Parameter wie Umfang, Baumart, Höhe, Kronenansatz, Kraftsche Klasse etc...... es sind glaube ich um die 50 Parameter pro Baum.

All diese Daten werden im Gerät in Form von Codes in die Attribute oder Codlisten des jeweiligen Punktes gespeichert. Das spart ein haufen Arbeit, denn die übliche Methode bei den Bestandesaufnahmen ist das Festhalten der Daten auf Papier und dann abtippen. Und das ist sehr Zeitintensiv und Fehlerbehaftet.

Nun suche ich nach einer Möglichkeit mir diese Plots im Tachymeter als Arbeitsbereich festzulegen, um dann im Bestand gleich bei der Positionsbestimmung des jeweiligen Baumes eine Rückinfo zu haben:drin oder draußen.

Die Idee mit dem eigenen Koordinatensystem ist garnicht mal so schlecht, doch leider gibt es da das nächste Problem.

Wissenschaftler haben in der Regel nicht sonderlich viel mit Koordinatensystemen am Hut.
Die Messflächen befinden sich nicht nur in Thüringen und sie sind auch nicht immer am Gitternord orientiert.
Z.B. gibt es Flächen in Brandenburg und deren amtl. Koordsys ist ja ein eigens Kapitel für sich.

Ziel es die Flächen alle in einem Koordinatensystem vorzuweisen was jeder versteht.
D.h. am ende müssen die Daten alle in ein allgemein verständliches System Transformiert werden. Ich wähle da mal UTM WGS84 oder Grad,Grad das kennen auch Wissenschaftler.;-)

Da wir schon eine menge an Basismaterial von den einzelnen Vermessungsämtern und Fremdfirmen vorliegen haben TK´s, DGM, LIDAR etc. müssen alle Daten Transformiert werden.
Jede menge Arbeit!
Auch kann nicht jeder Wissenschaftler mit ArcInfo umgehen. (Leider)
Und dann noch die Transformation der einzelnen Plots, das birgt ein hohes Fehlerpotenzial. Zumal an den Plots nicht immer gleich ein TP in der nähe ist, sodass die Transformationsparameter einfach zu ermitteln wären.
GPS ist im Wald auch nicht so berauschend toll.

Da diese Aufgabenstellungen immer wieder kehren bin ich an der "Arbeitsbereich" Varriante seht interessiert. Das würde die Effektivität im Gelände enorm steigern.
Es handelt sich eben nicht nur um schnöde 5 -100 Messungen, wo der zusätzliche Zeitaufwand keine Rolle spielen würde. Es sind Tausende bis Zehntausende.

Den Support von Leica haben wir schon kontaktiert, der weiß keinen Rat.

Wir sind eben auch keine Vermessungsprofis, wir wissen darüber einiges aus dem Studium und viel aus Selbstraining und Selbststudium.
Ich denken wir sind da schon ganz Fit in der Materie. Doch die Profis wissen da bestimmt ein bischen mehr, daher auch meine Frage hier.

Da könnt ihr mal sehen wafür ein Tachymeter heutzutage alles verwendet wird. Ich denke an soetwas habt ihr bestimmt noch nicht gedacht. Aber ich kann euch sagen in der Wissenschaft gibt es immer Kuriositäten.
Wir arbeiten aber sehr gern mit den Geräten und es ist erheblich einfacher und auch schneller unsere Aufgaben mit deren Hilfe zu bewerkstelligen.

In diesem Sinne, Danke ich für die hilfreichen posts, vieleicht kommt ja noch von euch die retende Idee.

Grüße aus Jena

**mp79**


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