Avatar

Koordinatentransformation (Geodäsie/Vermessung)

philipp ⌂, Glinde, Friday, 15.12.2006, 21:38 (vor 6341 Tagen) @ MichaeL

Wie gesagt, keine Ahnung ob das so einfach geht und vor allem, ob das auch
richtig ist.

Ja ja - die gute alte Landesvermessung... :-P

Also ich kann den Surkel da verstehen - das ist schon ganz schön harte Kost. Wenn du (Micha) als studierter Diplom-Ingenieur Vermessung das nicht sicher weist und auch ich als eben solcher studierter Diplom-Ing. Vermessung am grübeln bin, ist ja klar, das ein Geodäsie-"Amateur" da erst recht ins schleudern gerät!

Um mal (hoffentlich) recht einfach zu beschreiben:
Es handelt sich dabei nicht nur um den Übergang zwischen Koordinatensystem A und B, sondern zugleich auch um den um längen komplizierteren Übergang zwischen den sogenannten Bezugssystemen X und Y.
A liegt auf X, B auf Y.

Man muss sich vorstellen, man hätte zwei fast identisch gelagerte Kugeln (in Wirklichkeit ja Ellipsoide - das 3D-Pendant zur 2D-Ellipse (wie Kugel zu Kreis)), die sozusagen minimal in- bzw. zueinander verschränkt liegen. Aber wie genau sie nun zueinander verschränkt liegen (und das auch noch an einem bestimmten Punkt - denn selbstverständlich ist die gegensätzliche Lage zueinander ja in jedem Punkt anders) ist mit einer simplen Formel nicht zu beschreiben.

Besagte Passpunkte oder weniger genaue allgemeine Parameter (welche ein größeres Gebiet allgemein abdecken, dieses aber natürlich nicht in allen Gebieten ideal beschreiben) sind von Nöten.
Wie das nun Surkels Demo-Software löst weiß ich nicht - wahrscheinlich nicht mit Passpunkten (sondern mit auf Berlin abgestimmten Parametern?) - ordentlich Formeln werden da aber drin stecken.

Fazit: Ich programmiere gerne für den Casio-Taschenrechner FX 2.0 - aber an dem Datumsübergang (das ist die Bezeichnung für den Wechsel von "Kugel" X zu Y) hab auch ich mir die Zähne ausgebissen. Die Transformation von rechtwinkligen Koordinaten in geografische/ellipsoidische auf der gleichen Bezugsfläche war schon aufreibend genug ;-) (und immerhin ohne einigermaßen lokalisierte Passpunkte/Paramter möglich).
Somit würde ich mal von einem ambitionierten Projekt Surkels sprechen wollen... :ok:

PS (vor allem @ Micha):
Habe gerade noch mal in meine LV-Aufzeichnungen geluschert und "Bursa-Wolf-Modell" und "Molodenski-Badekas-Modell" gefunden. Läuft bei beiden auf "unschöne" Formeln hinaus, welche je 3 Rotationsmatrizen und allerhand Variablen (was waren doch gleich A1 bis A3? :surprised: ) beinhalten...


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion