UTM Koordinatensystem (Geodäsie/Vermessung)

rafl, Friday, 08.11.2019, 09:47 (vor 1640 Tagen) @ Fobs

Hallo Fobs,

da sich bisher keiner an eine Antwort getraut hat, versuche ich es mal:

Grundsätzlich vorweg zu den Begrifflichkeiten: UTM Koordinaten sind genauso wenig oder genauso stark spannungsbehaftet, wie GK-Koordinaten oder ein örtliches System. Von Spannungen spricht man, wenn in dem System inhomogene Genauigkeiten bestehen. Du meinst sicherlich das Problem mit dem teilweise relativ großen Maßstab in der UTM Abbildung.

Deine ganze Problematik hängt auch davon ab, wo dein Mess- bzw. Planungsgebiet sich befindet (Abstand vom Hauptmeridian) und wie groß es ist. Nach deinen Angaben unter Punkt 3. schätze ich mal, dass das Gebiet nicht sonderlich groß ist.

zu 1.: Wenn du mit einer GNSS Ausrüstung im UTM-System Koordinaten bestimmst, dann sind das UTM Koordinaten, die je nach Abstand vom Hauptmeridian einen mehr oder weniger großen Maßstab aufweisen. Diese Koordinaten kann man für Planungen benutzen, man plant dann aber im UTM System, welches in der Regel nicht den Maßstab 1 aufweist.

zu 2.: Die von dir beschriebene Vorgehensweise (Transformation der UTM Koordinaten über den NTv2 Ansatz ins GK System) wird meines Wissens sehr häufig angewendet, um das Maßstabsproblem bei den UTM Koordinaten zu umgehen bzw. zu verringern. GK Koordinaten haben je nach Abstand vom Hauptmeridian auch einen Maßstab ungleich 1. Der ist aber in der Regel so klein, dass er in der Praxis oft vernachlässigt wird.

zu 3.: Die Vorgehensweise ist meiner Ansicht nach so OK.

Grüße
Rafl


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