UTM Koordinatensystem (Geodäsie/Vermessung)

Harry, Wednesday, 13.11.2019, 16:32 (vor 1840 Tagen) @ Fobs

Hallo Fobs,

dein Frage beschreibt exakt die Problematik, die uns mit dieser unsinnigen Umstellung auf UTM aufgezwungen wurde.
Projektionsverzerrungen gab und gibt es auch durch die Abbildung auf das G/K System, aber die sind bei weitem nicht so groß wie bei UTM.
Bei Hochbaumaßnahmen konnte der Maßstab eigentlich ignoriert werden. Dem ist jetzt nicht mehr so. Nehmen wir mal an wir haben ein Flurstück, dass die Form eines Quadrates mit der realen (in der Örtlichkeit) Kantenlänge von 200m hat. In dies Grundstück soll eine Halle (der Einfachheit mal ohne Grenzabstand) hineingeplant werden. Der Planer hat eine digitale Flurkarte in UTM zur Verfügung. Wie soll man einem Architekten erklären, dass er seine Halle in seiner Zeichnung größer oder kleiner (je nach Abstand des Planungsgebietes vom entsprechenden Mittelmeridian) zeichnen muss, also mit einem Maßstabsfaktor zu versehen ist. Wir reden im Bundesland Bayern von Beträgen ab -4cm bis +11cm pro 100m! In unserem Fall also max. 22cm im Bayrischem Wald (Zone 32). Beim Abstecken muss der Polier auf der Baustelle dann natürlich wieder die Reduktion berücksichtigen, um die realen Längen zu erhalten. Ein Architekt oder Polier verdreht i. d. R. die Augen wenn man dem mit dieser Problematik kommt und sind dabei vollkommen überfordert.
Bei allem Verständnis für Vereinheitlichung aber dieser Schwachsinn ist von irgend einer EU-Kommission ausgedacht worden, in der bestimmt kein Vermesser mit Praxiserfahrung integriert war.

Viele Grüße


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